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Sonntag 8 Dezember 2024

Neuerscheinung

Eine neue Reihe über die Entdeckungen im Artemision von Amarynthos

Seit 2006 führt die Schweizerische Archäologische Schule in Griechenland (ESAG) in Zusammenarbeit mit der Ephorie für Altertümer der Insel Euböa Ausgrabungen und Forschungen im Heiligtum der Artemis Amarysia in Amarynthos durch. In der AMARYNTHOS Reihe sind die abgeschlossenen Forschungen und Entdeckungen der Schweizer and Griechischen Archäologinnen und Archäologen seit 2024 präsentiert.

Die Bände der neue AMARYNTHOS-Reihe werden von der ESAG (Digital) und inFolio (Print) gemeinsam herausgegeben. Sie werden in Griechenland von Melissa Books vertrieben. Alle Bände sind im Open Access auf dieser Website verfügbar.

D. Knoepfler erhält das druckfrische Buch von ESAG-Direktor S. Fachard (Zürich, November 2024)

AMARYNTHOS I

Denis Knoepfler, Décret du Peuple d’Érétrie pour des magistrats militaires exposé dans l’Artémision. Enquête sur le développement des honneurs civiques et sur l’histoire de l’Eubée au temps des Diadoques (323–278 av. J.-C.).

AMARYNTHOS I präsentiert die Edition einer Inschriftenstele, die 2019 im Heiligtum von Amarynthos in der Nähe von Eretria auf der Insel Euböa in Griechenland entdeckt wurde. Obwohl sie ziemlich stark beschädigt ist, ist sie die einzige Inschrift, die bislang ausdrücklich den Ortsnamen Amarynthos und sein Hieron erwähnt. Sie liefert den endgültigen Beweis dafür, dass die von Schweizer und griechischen Archäologen  und Archäologinnen erforschte Stätte tatsächlich mit dem lang gesuchten Heiligtum der Artemis Amarysia identifiziert werden muss.

Die Stele stammt aus der Zeit um 300 v. Chr. und gehört zu einer Kategorie von Ehrendekreten, die in Euböa bisher kaum belegt ist: Mit dem darauf abgebildeten Dekret wird ein Kollegium von fünf Magistraten der Stadt ausgezeichnet. Der unveröffentlichte Text gibt Aufschluss über die komplexe Geschichte Euböas zur Zeit der Diadochen (323-278 v. Chr.). Viele umstrittene Fragen werden in neuem Licht beleuchtet, wie etwa der Beitrag Eretrias zum Wiederaufbau der Stadt Theben oder eine Episode aus der politischen Karriere des eretrianischen Philosophen und Staatsmannes Mendemos. Eine detaillierte Zeittafel ermöglicht es der Leserschaft, all diese Ereignisse in den Rahmen der „grossen“ Geschichte des Mittelmeerraums über einen Zeitraum von fast fünfzig Jahren einzuordnen.

In drei umfangreichen Anhängen werden zum einen einige „verirrte“ Steine, die vermutlich einst aus den Ruinen des Heiligtums herausgerissen wurden, ihrem Ursprungsort zugewiesen, zum anderen wird die historische Geografie dieses Abschnitts der euböischen Küste beleuchtet, um zu verstehen, warum das Hieron von Amarynthos im Gegensatz zu anderen Heiligtümern im städtischen Raum beim Angriff der Perser auf die Stadt Eretria im Jahr 490 v. Chr. anscheinend verschont blieb.

 

2024, 1 Band von 336 Seiten auf Französisch mit Zusammenfassungen auf Französisch, Deutsch, Englisch und Griechisch. Paperback, 22x30cm, 50 farbige Pläne und Abbildungen. Gemeinsame Ausgabe von ESAG und Infolio.

ISBN 978-2-88968-171-6 (print), 978-2-9701702-3-5 (digital), DOI 10.5281/zenodo.13825934

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AMARYNTHOS I in open access

Zum Autor

Denis Knoepfler, Archäologe, Epigraphiker und Historiker des antiken Griechenlands, war Professor für klassische Archäologie und alte Geschichte an der Universität Neuchâtel (1984-2008), bevor er den Lehrstuhl für Geschichte und Epigraphik der griechischen Städte am Collège de France innehatte (2003-2014). Auf seine Anregung hin begann die Schweizer Schule für Archäologie in Griechenland mit der Suche nach dem Heiligtum der Artemis in Amarynthos auf der Insel Euböa in Griechenland, die 2017 zur Identifizierung dieser wichtigen Kultstätte führen sollte.